"(.) Er wollte aufstehen, um das Fenster zu schließen, aber ein Gefühl, ähnlich beunruhigend wie der eben noch gefühlte kalte Hauch, ließ ihn liegend auf dem Bett verharren. Es war das Gefühl, nicht allein zu sein. Er konzentrierte seine Sinne auf den Teil des Zimmers, der jetzt, nachdem es gedämmert hatte, von seiner Bettposition aus am schwersten einsehbar war. In der Ecke, in welcher sein Aktenregal stand, erkannte er den Umriss der mit Schnitzereien verzierten Holzsäule, auf der die kleine Palme stand. In diesem Augenblick verfluchte er seine Fantasie, die ihm offenkundig einflüsterte, hinter der Palme stünde etwas, regungslos. (.)" Wo Ketten rasseln, darf gesimst werden: In 33 modernen, bösen Horror-Kurzgeschichten entführt Till Kammerer den Lesenden in finstere Zwischenwelten. Die fein portionierten Grusel-Häppchen eignen sich als Morgen-Schreck für den Weg zur Arbeit ebenso wie als abendlicher Adrenalinstoß vor dem Einschlafen.